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„Rund um Rehna“ kein gutes Pflaster für das Team Sturm

14.09.21

„50 Jahre Endurosport in Rehna“ – das klingt stolz! Entsprechend ambitioniert waren die Organisatoren, zum goldenen Jubiläum eine erstklassige Geländefahrt zu präsentieren. Um es vorweg zu nehmen: Es gelang! Die beiden Sonderprüfungen bekamen von allen Seiten viel Lob. Vor allem der erste Test mit 12 Minuten Fahrzeit, über weitläufige Ackerflächen, durch selektive Waldabschnitte, über hängende Wiesen und nicht zuletzt auf einer bestens präparierten Motocross-Strecke, hatte internationales Niveau. Auch der zweite, für den die Schnellsten etwa siebeneinhalb Minuten benötigten, stand in Sachen abwechslungsreiches Terrain in nichts nach.

„Ich fand beide Prüfungen einfach nur geil. Es war alles dabei, schnelle, enge und technische Abschnitte“, strahlt Chris Gundermann, der an diesem Tag ohnehin allen Grund zur Freude hatte. Denn dem „Team-Sturm-Support-Fahrer“ gelang als Dritter zum ersten Mal der Sprung auf das Championatspodium. „Das ist natürlich ein Riesenresultat für mich, wenngleich es bis zur letzten Prüfung alles sehr eng war. Aber ich mag das, da baut sich so ein gewisser Druck auf und damit kann ich gut umgehen“, so Chris, der sich den ganzen Tag ein überaus spannendes Duell mit Andreas Beier lieferte und welches schließlich mit 1,37 Sekunden Zeitunterschied zu seinen Gunsten ausging.

Andreas Beier nahm die knappe Niederlage und das hauchdünn verpasste Championatspodium sportlich: „Gratulation an Chris, er ist wirklich stark gefahren!“ Wenngleich er dennoch auch etwas sauer war: „Im letzten Test bin ich auf einen langsameren Fahrer aufgelaufen, der mich partout nicht vorbei lassen wollte. Das war sehr ärgerlich und hat mich die entscheidenden Sekunden gekostet, die dann zum Podestplatz gefehlt haben.“ So war es eben der Gesamtrang vier, in der Klasse E3 reichte es zu Platz drei. Unterm Strich zeigt sich der Krumhermersdorfer recht zufrieden: „Wenn ich bedenke, wo ich noch zum Saisonstart gestanden habe, ist das Resultat schon zufriedenstellend. Natürlich ist immer Luft nach oben. Aber zumindest die Tendenz stimmt und das macht mich sehr zuversichtlich.“

Weniger glücklich agierten hingegen die DEM-Teamkollegen, die allesamt die 69. Auflage von „Rund um Rehna“ wohl in wenig guter Erinnerung behalten dürften. Kevin Nieschalk, der in Waldkappel mit einem Tagessieg mächtig auftrumpfte, verpasste diesmal das Podium in der Klasse E1 äußerst knapp. „An sich haben die Prüfungen großen Spaß gemacht, aber ich habe leider einfach nicht in meinen Fluss gefunden. An der Motivation hat es definitiv nicht gelegen, aber irgendwie war es eben nicht so mein Tag“, bedauert der Marienberger, der sich damit in bester Gesellschaft befand. Denn auch Florian Görner hat nach diesem Tag nur noch abgewunken. „Mir ist im ersten Test die Hinterradbremse kaputt gegangen. Sie hat einfach keinen Druck mehr aufgebaut. Also habe ich dort schon mächtig Zeit eingebüßt. An der nächsten Zeitkontrolle habe ich den Schaden behoben, allerdings wegen Zeitüberschreitung eine Strafminute kassiert. Damit war der Tag gelaufen“, seufzt Flo, der am Ende nur Siebenter in der E1-Kategorie wurde.

In der Klasse E2 holte Nick Emmrich als Sechster die Kohlen aus dem Feuer, wenngleich er zugibt: „Es war definitiv mehr drin. Der Tag begann richtig gut, doch dann ist mir im zweiten Test der Stoßdämpfer kaputt gegangen. Zwar haben wir den beim Service am Rundenende getauscht, aber das gute Gefühl war erst einmal weg.“ Zu allem Ärger büßte er dann im letzten Test um 0,44 Sekunden seine fünfte Position ein. Noch schlimmer erwischte es aber Patrick Irmscher, der sich bei einem Sturz im vierten Test den Arm auskugelte und somit vorzeitig aufgeben musste.

Auch Domenik Nieschalk stand einen kurzen Moment davor, vorzeitig aufhören zu müssen. Doch der lang gewachsene Junior-Fahrer biss sich, nach einer heftigen Kollision mit einem dicken Ast, durch und wurde letztendlich für seinen Kampfgeist mit Rang acht belohnt. „Das Ganze ist in einer Kurve passiert, wo es sehr eng um die Obstbäume ging. Was für ein Einschlag. Im ersten Moment habe ich gedacht, die Helmschale ist kaputt“, berichtet Domenik, der kurzzeitig alles ein wenig verschwommen sah.

Im B-Championat platzierte sich Jeremy Nimmrich auf Rang sieben, in der hart umkämpften Jugend-Klasse landete er auf Rang sechs. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass die „Jungen Wilden“ mit ihren 125iger Zweitaktern momentan ganz klar den Ton im DMSB Enduro-Cup angeben. Danny Richter, in der E2B unterwegs, belegte Platz zwei, was ihn aber nur bedingt freute. „Klar ist das Podium schön, doch mit meiner Leistung bin ich weniger glücklich. Sieben Prüfungen, siebenmal gelegen, das ist ein Unding“, zeigt sich der Krumhermersdorfer sehr selbstkritisch.

Somit sorgte Dirk Peter für den einzigen Tagessieg für das Team Sturm. Die „Thüringer Bratwurst“, wie er sich selbst immer mit einem breiten Grinsen bezeichnet, gewann die Senioren-Klasse mit deutlichem Vorsprung. „Im ersten Test habe ich die entscheidende Zeit gut gemacht. Der war wirklich affengeil! Die hängenden Wiesenkurven haben mich stark an den Zschopauer Skihang erinnert“, so das Team-Urgestein. Lena Siebenhühner gelang bei den Damen mit Rang fünf nicht nur ein Achtungszeichen, sondern auch ihre bis dato beste Saisonplatzierung!

Text: Peter Teichmann